Porträt

Es war eine unruhige und schwere Zeit, in die Jakob Binder am 22. Februar 1928 hinein geboren wurde. Ein Schicksal, das er mit berühmten Zeitgenossen seines Jahrgangs teilte: Kurt Sowinetz, Alfred Hrdlicka, Karlheinz Bohm, Gustav Peichl, Helmut Qualtinger, Friedensreich Hundertwasser, um nur einige zu nennen. Das Jahr begann schon am 1. Januar mit einem Skandal - zumindest in den Augen antisemitischer und nationalsozialistischer Kräfte. Einen Tag zuvor, am Silvesterabend 1927 fand nämlich an der Wie­ner Staatsoper erstmals anstelle der gewohnten „Fledermaus" die Erstaufführung von Ernst Kreneks Jazzoper „Jonny spielt auf" statt. Am 31. Januar endete die "Interalliierte Militärkontrolle" über Osterreich und am 5. Februar eröffnete man die Seilschwebebahn auf die Bürgeralpe bei Mariazell in der Steiermark. Wenig später fanden in St. Moritz die 11. Olympischen Winterspiele statt, bei denen die österreichischen Eiskunstläufer vier Medaillen ergatterten und am 25. bzw. 26. Februar wurde Willy Böckl Weltmeister im Eiskunstlauf.

 

Der 35jahrige Raketentechniker Hermann Potocnik veröffentlichte im Jahr 1928 sein Buch „Das Problem der Befahrung des Weltraums", in dem er die Konstruktion „stehender Satelliten" vorstellte, die als Weltraum-Observatorium dienen und mit Sonnenenergie betrieben werden sollten.

 

Mit drei Monaten verlor er den Vater

 

Von all diesen Begebenheiten bekam der kleine Jakob Binder natürlich nichts mit. Das jüngste Kind unter sechs Geschwistern ahnte nicht, welches Schicksal es schon kurz nach seiner Geburt erwartet. Als der Bub nämlich gerade drei Monate alt war, verunglückte sein Vater Johann Binder - er stammte aus der Unterinntaler Gemeinde Münster - bei einem Eisenbahnunfall tödlich. Jakobs ältester Bruder, der mit dem Vater gemeinsam unterwegs war, überlebte den Zugzusammenstoss.

 

Jakob Binder mit 3 Jahren



Lebenslauf

Geboren am 22.02.1928 in St. Johann b. Kitzbühel, Tirol (Österreich)

Aufgewachsen in Kramsach, Tirol

  

Ausbildungen und Berufe:

1944 - 1948 Ausbildung zum Elektriker

1948 - 1949 Kranführer in Brixlegg

1949 - 1970 Elektromonteur in der Schweiz

1970 - 1972 Sachbearbeiter Elektromontage

1972 - 1999 Kunst- und Senntummaler

1999    Gestorben am 18.10.1999 in Innsbruck, Tirol